Dankbarkeit – mehr als Worte
Die Predigt führte mitten hinein in die Texte von Jesaja 58,7-12 und Markus 8,1-9.
Beide Bibelstellen sprechen von Brot, von Teilen, von der tiefen Wahrheit: Dankbarkeit zeigt sich nicht allein im Gefühl, sondern im Tun.
Jesaja ruft dazu auf:
„Brich dem Hungrigen dein Brot … führe den ohne Obdach ins Haus … kleide den Nackten …“
Und Jesus selbst teilt das wenige Brot, das da ist – und Tausende werden satt.
Beide Texte treffen sich in der Botschaft:
Dankbarkeit ist mehr als Ernte.
Dankbarkeit wird zur Liebe in Aktion.
Licht in der Finsternis
Die Predigt erinnerte daran, wie leicht wir übersehen, wie gut es uns geht: Gesundheit, Freiheit, Glaube, Gemeinschaft. Erntedank bedeutet nicht nur, für volle Vorratskammern zu danken, sondern
auch die Augen zu öffnen für jene, die leer ausgehen – materiell, geistlich, menschlich.
Die Verheißung Gottes gilt:
„Dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen …“
Dankbarkeit verwandelt. Aus Dürre wird ein Garten. Aus verbrannter Erde wird fruchtbarer Boden. Aus Mangel entsteht Hoffnung.
Kirche – mitten im Leben
Der Gottesdienst machte deutlich: Kirche ist nicht nur ein Ort für Sonntage, sondern eine Bewegung ins Leben hinein.
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Da, wo wir teilen.
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Da, wo wir Verantwortung übernehmen.
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Da, wo wir mit Jesus hinausgehen auf die Straßen, an die Tische, in die Begegnungen des Alltags.
Erntedank heißt u.a.: Jesus nicht in der Kirche einsperren – sondern mit ihm hinausgehen.
Die Kultur der Dankbarkeit
Am Ende blieb eine Einladung: die Kultur der Dankbarkeit zurück an unsere Tische zu bringen. Ein einfaches Tischgebet. Ein kurzes Innehalten. Ein „Danke“ für das Essen, für die Hände, die arbeiten, für das Leben, das uns geschenkt ist – und vor allem: für die Gegenwart Jesu Christi.
„Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“
(Psalm 145,15 – Wochenlosung)
Möge dieses Dankbar-Sein unser Herz verändern – und uns frei machen, Hoffnungsboten zu sein in einer Welt, die Hunger nach Liebe, Gerechtigkeit und Frieden hat.