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Vom Zeichenhunger zum Lebenshunger

 

Warum Jesus mehr ist als ein Wunder

„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern;
und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“

(Johannes 6,35)


Es gibt Momente, in denen wir spüren:
Unser Glaube ist hungrig.
Nicht nach religiösem Beiwerk. Nicht nach weiteren Informationen.
Sondern nach echtem Leben. Nach Nähe. Nach Sinn.

Die Menschen, die damals Jesus begegneten, hatten das auch.
Sie hatten erlebt, wie er Wunder tat –
sie waren satt geworden bei der Speisung der Fünftausend –
und doch fragten sie weiter:

„Was tust du für ein Zeichen, damit wir dir glauben?“ (Joh 6,30)

Zeichenhunger.

Sie wollten mehr. Sicherheit. Beweise. Sensation.

Aber Jesus verweigert sich der Forderung nach einem weiteren Wunder.
Nicht, weil er nichts zu geben hätte –
sondern weil er etwas Größeres schenkt:
sich selbst.


„Ich bin das Brot des Lebens“

Jesus sagt nicht: Ich zeige euch den Weg.
Er sagt: Ich bin der Weg.

Er sagt nicht: Ich bringe euch Nahrung.
Er sagt: Ich bin das Brot.

Damit sagt er:
Nicht das, was ich tue, sondern wer ich bin, gibt euch Leben.
Tiefes Leben.
Ewiges Leben.

Das griechische Wort, das im Original für „wahr“ gebraucht wird – alēthinos – bedeutet:
echt, ursprünglich, wesentlich.

Jesus ist nicht einfach nur ein weiteres religiöses Angebot.
Er ist das wahre Brot, das der Welt das Leben gibt.
Nicht nur damals – auch heute. Jetzt.


Zwischen Zeichen und Vertrauen

Es ist menschlich, nach Zeichen zu verlangen.
Wir wollen spüren, dass Gott da ist.
Wir wollen sehen, nicht nur glauben.

Und doch:
Jesus lädt uns nicht zuerst zum Schauen ein –
sondern zum Vertrauen.

Nicht der äußere Beweis stillt den inneren Hunger,
sondern die Begegnung mit ihm –
in seinem Wort, in seiner Nähe, im Hören, im Beten, im Abendmahl.


Mehr als ein Ritus

Das Abendmahl ist nicht Magie. Und nicht bloße Tradition.
Es ist Begegnung mit dem lebendigen Christus.

Im Brot empfangen wir ihn –
nicht symbolisch fern,
sondern wirklich nah.

Im Kelch erfahren wir:
Er gibt sich selbst. Aus Liebe. Für uns.


Ein Tisch ist gedeckt

Jesus sagt:

„Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.“

Das ist eine Einladung.
Für alle, die müde sind.
Für alle, die leer sind.
Für alle, die mehr wollen – aber nicht wissen, was genau.

Er ist es.
Nicht das, was er bringt,
sondern er selbst ist das Leben.


Vom Gestern-Glauben zum Heute-Vertrauen

Es ist leicht, im Gestern zu leben.
In Erinnerungen an alte Zeiten.
An frühere Gewissheiten. An frühere Frömmigkeit.

Aber Glaube lebt nicht vom Gestern.
Glaube lebt vom Jetzt.
Von dem Christus, der heute sagt:
„Ich bin das Brot des Lebens.“

Er ist da – im Heute, im Jetzt, im Mitten-im-Leben.


Und du?

Wovon lebst du?
Was nährt deine Seele?

Vielleicht ist es an der Zeit, neu aufzubrechen:
Weg vom Zeichenhunger – hin zum Lebenshunger.
Weg vom Konsum – hin zur Begegnung.
Weg vom Zögern – hin zum Vertrauen.

Jesus lädt dich ein.
Der Tisch ist gedeckt.
Das Brot ist bereit.
Das Leben wartet.

Komm – denn alles ist bereit.